Großübung Obsthof Preysing

Am 20. März 2015 fand beim Obsthof Preysing in der Harlacherstraße 2a eine Größübung des Unterstützungsbereiches Meersburg statt. Beim Übungsobjekt handelte es sich um einen im Außenbereich (Landschaftsschutzgebiet) liegenden landwirtschaftlichen Gebäudekomplex. Die Übungsannahme sah einen technischen Defekt der elektrischen Staplerladestation vor, der zu einem Brand in der Maschinenhalle führte. Das Übungsszenario sah weiter vor, dass sich das Feuer im Gebäude schnell ausbreitet und insgesamt 6 Personen gerettet werden müssen. Außerdem mussten alle Gefahren der Einsatzstelle erkannt und bei der Abarbeitung des Übungseinsatzes berücksichtigt werden. Als besondere Gefahren musste dabei die große Photovoltaikanlage, die umfangreiche Lagerung von Betriebsstoffen, Pflanzenschutz- und Düngemittel berücksichtigt werden. Aber auch die ca. 1000 PE Großkisten (hohe Rauchdichte) und die beengten Platzverhältnisse wurden als besondere Gefahr eingestuft und verlangten eine anspruchsvolle Einsatztaktik. Die Großübung wurde von Kommandant Dagobert Heß von der Feuerwehr Stetten und Kommandant Edgar Bader von der Feuerwehr Hagnau ausgearbeitet. Ziel der Übung war die Zusammenarbeit aller Feuerwehren im Unterstützungsbereich weiter zu optimieren. Dabei wurde pilotartig der gemeinsam definierten Standard zur Führungsunterstützung mit den Elementen Lagekarte, Einsatztagebuch, Funkdokumentation, Atemschutzpool u.a. angewendet. Bei der Einsatzorganisation wurde auf die geordnete Anfahrt, Nutzung von Haltepunkten und die neuen Ressourcenblätter geachtet. Die Größe des Übungsobjektes und die hohe Anzahl an Einsatzkräfte machte die Bildung von insgesamt 5 Einsatzabschnitten erforderlich. Vor dem Hintergrund der räumlichen Enge war die Ordnung des Einsatzraumes eine besondere Herausforderung. Neben diesen übergeordneten Themen waren auch operative und somit klassische Tätigkeiten im Lernziel der Großübung vorgegeben. Darunter der Aufbau einer 700 Meter langen Wasserförderung vom Bodensee zur Einsatzstelle und die Menschenrettung mittels tragbarer Leitern. Aufgrund der Größe des Gebäudes spielte die massive Brandbekämpfung über zwei Drehleitern sowie eine umfangreichen Abschirmung eine entscheidende Rolle.

 

Lageplan


Um einen geordneten Übungsablauf zu ermöglichen und zur Sicherstellung eines Lernerfolges war die Besetzung der Schlüsselfunktionen wie Einsatzleiter (Thomas Hopp) und der jeweiligen Abschnittsleiter sowie der Führungsgruppe personell vorbestimmt. Außerdem waren pro Abschnitt Übungsbeobachter eingeteilt, um das Übungsgeschehen anhand im Vorfeld definierter Kriterien zu beobachten. Der stv. KBM Peter Schörkhuber lies es sich trotzt Terminüberscheidung nicht nehmen, die Großübung ebenfalls kritisch zu beobachten. Nach ca. 1,5 Stunden Übungsbetrieb war das Übungsziel erreicht. Insgesamt waren 110 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Stetten, Meersburg, Hagnau, Immenstaad, Daisendorf und Uhldingen Mühlhofen mit 14 Fahrzeugen vor Ort im Übungseinsatz eingebunden. Das DRK Meersburg war ebenfalls mit der Schnelleinsatzgruppe und 2 Fahrzeugen in die Übung involviert. Die Feuerwehr Hagnau organisierte zur Stärkung aller Mitwirkenden im Feuerwehrhaus Hagnau einen kleinen Imbiss der gerne angenommen wurde um die ersten Erkenntnisse auszutauschen. 4 Wochen nach der Übung fand dann unter Mitwirkung der eingesetzten Führungskräfte, der Abschnittsleiter, der Übungsbeobachter und in Anwesenheit des stv. KBM die offizielle Nachbesprechung zur Übung statt. Dabei wurden die nicht genutzten Verbesserungspotenziale offen und konstruktiv angesprochen sowie festgehalten. Alle gewonnen Erkenntnisse fliesen in die Ausgestaltung der überörtlichen Zusammenarbeit und insbesondere der Führungsgruppe ein. Darüber hinaus wurden die Grundlagen für die Erstellung eines objektbezogene Alarmierungsplanes geschaffen. Alle Beteiligten Feuerwehren waren sich einig, dass die große Übung für die weitere Optimierung der Zusammenarbeit entscheidende und nutzbringende Hinweise geliefert hat. Im nächsten Schritt gilt es diese umzusetzen.